458299-FS2020-0-Sex in Socialism: Gender, Sexuality and Body





Root number 458299
Semester FS2020
Type of course Exercise
Allocation to subject History
Type of exam Assignment
Title Sex in Socialism: Gender, Sexuality and Body
Description Im Jahr 1985 fand eine erste „Tele-Brücke“ zwischen den USA und der Sowjetunion im sowjetischen Fernsehen statt. Aus dieser Sendung ist ein Spruch in die Folklore eingegangen, der lautet: „Es gab keinen Sex im Sozialismus“. Dass Sexualität, Erotik und eine gesundheitliche Aufklärung über Schwangerschaft, Geschlechtskrankheiten und Sexualpraktiken ein Tabu, eine Leerstelle in der späten Sowjetunion waren, ist weithin bekannt. Aber bis in die 1930er Jahre hinein war die offizielle Sexualmoral sehr libertinär, hauchte noch den Geist der revolutionären Utopien von freier Liebe, einer Freikörperkultur und einer gerade in Bezug auf Frauen breit angelegten Aufklärung über Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. Das Ziel der uebung ist es, die Geschichte der sexualität im Sozialismus, besonders am Beispiel der Sowjetunion, zu thematisieren. Wie wurde darüber geredet, welche Körperpraktiken, -darstellungen oder auch Tabus gab es? Wie erfolgten demzufolge Zuschreibungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, ebenso von Geschlechterbeziehungen? Mit dem Thema Sex ist nicht nur die Kategorie gender eng verbunden, sondern auch Fragen nach Wissensbeständen, Wissensvermittlung, Erziehungspraktiken und kulturellen Auseinandersetzungen in Literatur, Film oder Kunst.
Die forschungsorientierte Lehrveranstaltung ist stark quellenbasiert: nach einer Einarbeitung in das Themenfeld auf der Grundlage von Sekundärliteratur und theoretischen Zugängen werden einzelne Aspekte einer Geschichte der Sexualität anhand von Quellentexten gelesen. Dazu zählen Schriften von Aleksandra Kollontaj, Artikel aus sowjetischen und anderen sozialistischen Zeitschriften ebenso wie Filme oder literarische Werke.
Im Zentrum steht die Frage: wie wurde Sexualität im Sozialismus thematisiert, welche Geschlechtervorstellungen waren damit verbunden und welche Wissensbestände beschäftigten Experten und Expertinnen? Welche „Phasen“ und Faktoren des Wandels lassen sich herausarbeiten?
Die Texte werden auf Deutsch, Englisch oder Französisch zur Verfügung gestellt, es sind keine osteuropäischen Sprachkenntnisse notwendig.
Die LV erfüllt das Kriterium der Nachhaltigkeit, da ein elementares Thema menschlichen Daseins in seiner historischen und kulturellen Dimension behandelt wird.
ILIAS-Link (Learning resource for course) Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible). ILIAS
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Lecturers PD Dr. Carmen ScheideInstitute of History, Modern and Contemporary History 
ECTS 5
Recognition as optional course possible Yes
Grading 1 to 6
 
Dates Tuesday 14:15-16:00 Weekly
 
Rooms Seminarraum F 011, Hörraumgebäude Unitobler
 
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