445799-HS2018-0-»… written with joyful sense of discovery« and/or «The great disturbance«. Karl Barth's »The Epistle to the Romans« 1919 and 1922





Root number 445799
Semester HS2018
Type of course Seminar
Allocation to subject Theology
Type of exam not defined
Title »… written with joyful sense of discovery« and/or «The great disturbance«. Karl Barth's »The Epistle to the Romans« 1919 and 1922
Description Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs hatte mit sozialen und ökonomischen Krisen auch den Kanton Aargau und mit ihm die Gemeinde Safenwil erreicht, in der Karl Barth (*1986) seit 1911 Pfarrer war. Seine ohnehin schon große Predigtnot verschärfte sich dadurch noch. Die liberale Theologie seiner Lehrer hatte sich nicht als resistent gegen das Kriegstreiben erwiesen. Und der Pietismus mit seiner aufs Individuum konzentrierten Frömmigkeit bot keinen Ausweg aus der Krise. Auch ein positives kirchliches Christentum half nicht weiter. Gemeinsam mit seinem Freund Eduard Thurneysen erprobte Barth andere Wege, doch Kant- und Hegelstudien waren nur bedingt hilfreich. Der Religiöse Sozialismus eines Kutter oder Ragaz lag da schon näher. Doch theologisch Not tat ein neues Reden von Gott her, das die fundamentale Differenz zwischen Gott und Welt ernstnahm und die Heraufführung des Reiches Gottes und des neuen Menschen mitten in der alten Welt ganz und gar von Gott her erwartete: »Welt ist Welt, aber Gott ist Gott.«
Erst die Wahrnehmung des kritischen Realismus der Schrift führte die beiden jungen Pfarrer zu einer gründlichen Kritik der vorhandenen krisengeschüttelten Wirklichkeit. Barth las den Römerbrief – geschult durch die Eschatologie der beiden Blumhardts in Bad Boll und durch J.T. Becks Schriftauslegung – mit neuen Augen und verfasste von Sommer 1916 bis Herbst 1918 seinen ersten Römerbrief-Kommentar, jenes antibürgerliche Fanal einer neuen Theologie, dessen Erscheinen provozierte und irritierte, insbes. die exegetische Zunft. Die Dialektische Theologie war geboren. Während sich die Gemüter noch längst nicht über diesem geradezu expressionistischen Bibelkommentar beruhigt hatten, schrieb Barth längst an einer Neubearbeitung, bei der – eine masslose Übertreibung! – »von jener ersten sozusagen kein Stein auf dem andern geblieben ist«. Im Ton noch polemischer, in der Abgrenzung noch schärfer, in der Sache noch entschiedener!
Das exegetisch-systematisch-theologische Seminar widmet sich Röm II, nicht ohne bei einem Fokustext in jedem Kapitel auch Röm I heranzuziehen. Das erkenntnisleitende Interesse gilt Sache wie Methode: Welche Kernthemen und -überzeugungen kennzeichnen diesen theologischen Aufbruch der dialektischen Theologie? Überzeugen die Abgrenzungen? Was für eine Art von Exegese praktiziert Barth da eigentlich? Kann diese Theologie der Krise auch heute noch der Krisenbewältigung dienen?
Die GA-Ausgabe von Röm II wird (unter Auslassung von Röm 9–11) auf ILIAS eingestellt; die GA-Ausgabe von Röm I ist über die Digitale Karl Barth Library (siehe Datenbanken der Unibibliothek) zugänglich. Alle sollten die kostengünstige TB-Ausgabe von Röm II (Zürich 202015) haben. Zur Vorbereitung empfohlen: die Lektüre der diversen Vorworte; Eberhard Busch, Karl Barth’s Lebenslauf, Kapitel III). Ein ausführlicher Seminarplan ist ab Ende August auf ILIAS aufgeschaltet.
ILIAS-Link (Learning resource for course) Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible). ILIAS
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Lecturers Prof. Dr. Magdalene Luise FrettlöhInstitute of Systematic Theology 
Prof. Dr. Benjamin SchliesserInstitute of New Testatment Studies 
ECTS 5
Recognition as optional course possible Yes
Grading 1 to 6
 
Dates Thursday 10:15-13:00 Weekly
 
Rooms
External rooms Länggassstrasse 51, Raum A313
 
Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts.