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Root number
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483807 |
Semester
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HS2023 |
Type of course
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Seminar |
Allocation to subject
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History |
Type of exam
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not defined |
Title |
Empire – Autocracy – Emancipation: The formation of political, national and social movements in the late Russian Empire |
Description |
Russlands Niederlage im Krimkrieg 1856 legte den Reformbedarf im Inneren des Zarenreiches offen. Nachfolgend wurde 1861 die Leibeigenschaft aufgehoben, wodurch ein Aufbruch in der Gesellschaft erfolgte. Im Seminar soll thematisiert werden, wie sich soziale und politische Bewegungen herausbildeten und in welchem Wechselverhältnis sie zu der Autokratie standen, die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 nur bedingt bereit war, Macht abzugeben und sich für moderne Staatsstrukturen zu öffnen. Vor dem Hintergrund dieses Spannungsverhältnisses zwischen Modernisierungsvisionen und Beharrungsvermögen an eine alte ständische Ordnung werden wichtige Entwicklungen im Zarenreich betrachtet, um nach Akteuren, Programmen, Mobilisierungs- und Organisationsformen zu fragen. Emanzipationsforderungen wurden nicht nur von Frauen erhoben, woraufhin sich ab den 1860er Jahren eine erste Frauenbewegung herausbildete, sondern auch von Minderheiten wie den jüdischen Untertanen oder Ethnien am Rande des Imperiums. Exemplarisch wird das Entstehen einer ukrainischen nationalen Bewegung thematisiert. Im politischen Bereich bildeten sich Parteien heraus, darunter Liberale und Sozialisten. Es gab aber auch Anarchisten und Terroristen als Reaktion auf das erstarrte System der Autokratie. Es werden wichtige Forschungsdebatten diskutiert, inwieweit etwa das Zarenreich mangels Reformfähigkeit untergehen musste oder ob der Erste Weltkrieg einen konstruktiven Aufbruch in die Moderne verhindert hatte. Analytische Konzepte wie Gesellschaft und Gemeinschaft, ebenso Theorien zu Macht und Herrschaft dienen als Interpretationsrahmen, um die genannten Entwicklungen historisch einzuordnen. Zielsetzung des Seminars ist ein Einblick in die wichtige ausgehende Zarenzeit und übergeordnete Fragen nach Macht, Herrschaft und Partizipation als Aushandlungsprozess.
Nachhaltigkeit:
Nachhaltig an der Lehrveranstaltung ist die Sicherung von grundlegenden kulturellen Entwicklungen und Standards, hier Vorstellungen einer Gemeinschaftsbildung und Reformbestrebungen.
Einführungsliteratur:
Dietrich Geyer: Das russische Imperium. Hg. v. Jörg Barberowski, Rainer Lindner. Berlin/ Boston 2020 |
ILIAS-Link (Learning resource for course)
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Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible).
ILIAS
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Link to another web site
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Lecturers |
PD Dr.
Carmen Scheide, Teaching Staff, Faculty of Humanities ✉
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ECTS
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7 |
Recognition as optional course possible
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No |
Grading
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1 to 6 |
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Dates |
Thursday 10:15-12:00 Weekly
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Rooms |
Seminarraum F 007, Hörraumgebäude Unitobler
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Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts. |